Wenn Du ein Schiff bauen willst, dann trommle nicht Männer zusammen, um Holz zu beschaffen, Aufgaben zu verteilen und Arbeit einzuteilen, sondern lehre sie die Sehnsucht nach dem endlosen, weiten Meer.“
( Antoine de Saint-Exupery)
Und so fing alles an…
Schon immer gab es Menschen, die Schiffe oder Wasserfahrzeuge als Modelle gebaut haben. Die Gründe hierfür waren sehr unterschiedlich motiviert. Historische Hintergründe und Beweise gibt es hierzulande und weltweit in Hülle und Fülle. So wurden Modellschiffe oder Wasserfahrzeuge schon vor x Jahrhunderten erstellt.
Zum Beispiel wurden von Sträflingen in Gefängnissen oder in der Verbannung Schiffe aus Knochen oder sonstigen Materialien angefertigt. Zeugnisse aus dieser Zeit sind zum Beispiel in dem berühmten Museum Arsenale Veccio in Venedig anhand von Schaustücken zu sehen. Wenn man diese sieht, schlägt das Herz eines jeden Modellbauers höher.
Auch wurden in früheren Jahren Modellschiffe gebaut, um einem potenziellen Auftraggeber oder Reeder anhand des Modells zu zeigen, wie sein Schiff nach Fertigstellung aussehen soll. Zum Teil wurden diese Modelle auch als Maßvorlage genutzt. Das heißt, man nutzte das Modellmaß und rechnete danach die Maße auf das Originalmaß hoch. Heute wird diese Methode noch teilweise im Modellbau angewendet.
Mitte der 50er Jahre, also in den Nachkriegsjahren, wo es keine, wenige oder nur „unbezahlbare“ Spielzeuge gab, wurde gebastelt. So fing auch für viele von uns – es gab damals noch keine ISM Köln, diese gründete sich erst viel später – das Bauen von „Böötchen“ an. Nein, es waren auch nicht alles Boote, aber es schwamm, zischte und dampfte, und das war die Hauptsache!
Treffpunkt war damals in der Regel sonntags am Kalscheurer Weiher in der Südstadt. Hier wurden dann die Bauergebnisse vorgestellt, begutachtet, kritisiert und diskutiert, mit viel Spaß und Freude. Einige „Schwimmkörper“, man konnte sie nur so bezeichnen, wurden elektrisch oder mit Benziner angetrieben. Andere wurden auch nur an der Leine durchs Wasser gezogen. Hauptsache war, es machte Spaß und ich war dabei!
So vergrößerte sich langsam der Kreis der „Kapitäne“, die sich diesem Hobby verschrieben hatten.
Die Zeit verging. Wir sind in den 60er Jahren. Spielzeugläden erweiterten ihr Sortiment in Richtung Modellbau, namentlich die Firma Feldhaus Schildergasse, neue Geschäfte entstanden, spezialisiert auf das Thema Modellbau von Eisenbahnen über Flugzeuge bis zu Schiffen. Dies war auch die Blütezeit des Modellbaus in Köln. Mit fünf bis acht Fachgeschäften.
In dieser Zeit eröffnete auch die Firma Derkum am Waidmarkt ihr Geschäft. Heute ist es das letzte verbliebene Geschäft für Modellbauer in Köln, sowohl für Anfänger als auch für Fortgeschrittene.
Ende der70er/Anfang der 80er Jahre begannen einige Schiffsbauer mit dem Bau von Trucks. Schiffe und Trucks, geht das? Was ist für mich das Richtige ? So wechselten dann einige die Seite und gründeten ihre eigene IG.
Durch den Strukturwandel, unter anderem durch den Online-Verkauf und die Verlagerung der Interessen, insbesondere bei Jugendlichen, ist das Thema Schiffsmodellbau fast in einem Dornröschenschlaf versunken. Dennoch gab es weiterhin einen harten Kern von Schiffsmodellbauern. Man traf sich über die Jahre mehr und mehr am Adenauer-Weiher nahe dem Rheinenergiestadion.
Irgendwann – es gibt kein verlässliches Datum – wurde Mitte der 70er Jahre beschlossen, wir schließen uns in einer Interessengemeinschaft mit dem Namen ISM Köln, Interessengemeinschaft Schiffsmodellbau Köln zusammen.
Zum 1. Vorsitzenden wurde damals Detlev Schumacher gewählt. Es folgten einige Andere, so auch Hans Braun (verstorben 2020), der das Amt viele Jahre ausgeübt hat. Noch heute gibt es einige Gründungsmitglieder in der ISM, die immer noch aktiv sind. Damals waren sie junge Männer, heute sind sie noch als aktive Modellbauer dabei.
Der Kreis wurde größer und größer, einige sind leider in der Zwischenzeit verstorben, einige aus Altersgründen nicht mehr aktiv. Dennoch sind zurzeit mehr als 60 Mitglieder zu verzeichnen. Pardon, wir haben auch weiblich Mitglieder in unserer Gemeinschaft, zum Teil als aktive Modellbauerinnen oder als Freundinnen der ISM. So kann auch mit der ganzen Familie das schöne Hobby gepflegt und ausgeübt werden.
Unsere gemeinsamen Ziele sind:
(Auszug aus der Satzung vom 01.10. 2020)
Die Mitglieder der Interessengemeinschaft (nachfolgend IG genannt) betreiben das Hobby des ferngesteuerten Schiffsmodellbaus. Sie treffen sich in regelmäßigen Abständen zum gemeinsamen Fahren der Modelle und unterstützen einander durch Rat und Tat bei ihren Modellbauprojekten.
Weitere Aktivitäten sind:
-Kontaktpflege zu anderen Vereinen
-Teilnahme an Messen z.B. Intermodell Dortmund
-Teilnahme an Schaufahren befreundeter Vereine
-Jährliches internes Schaufahren unter Teilnahme befreundeter Vereine
Solltest Du Interesse an unserem Hobby gefunden haben, werde aktiv, mach mit und wenn Du uns brauchst, helfen wir Dir!
Für Fragen, Hilfe und Sonstiges stehen wir Dir gerne zu Verfügung! Kontaktiere uns online oder direkt Sonntags am Weiher!
Autor: W.Horn